„Mama, mir ist langweilig!“ Isa sieht aus dem Fenster und stöhnt. Draußen regnet es bereits seit Stunden. Und das ausgerechnet heute. Dabei hatten sie heute alle in den Zoo fahren wollen. Isa ist ärgerlich. Den Ausflug in den Zoo haben sie bereits vor Wochen geplant. Und seit sie davon weiß zählt sie die Tage.
Doch nun, regnet es!
„Mama.“ Isa dreht sich vom Fenster weg und sieht zu ihrer Mutter die auf dem Sofa sitzt und liest. „Wann hört der Regen auf?“ Mama sieht von ihrem Buch auf und blickt nach draußen. Es schüttet wie aus Kübeln. Sie klappt ihr Buch zu und geht zu ihrer Tochter ans Fenster. „Ich fürchte mein Schatz, heute wird das Wetter nicht mehr besser.“ Sie legt eine Hand auf Isa`s Schulter. „Den Besuch im Zoo werden wir wohl auf einen anderen Tag verschieben müssen.“ Isa sieht erschrocken zu ihrer Mama auf.
„WAS?!“ Sie reißt die Augen weit auf und ist fassungslos. „Mama!“ Ihr schießen dicke Krokodils Tränen in die Augen. „Ich will aber in den Zoo. Heute! Ihr habt es mir versprochen!“
Sie kuckt aus dem Fenster und sieht den Regen böse an. So ein doofer Regen.
Da kommt ihr eine Idee. „Und wenn wir Regensachen anziehen und Regenschirme mitnehmen?“ Ihre Augen hellen sich etwas auf und die Hoffnung kehrt zurück.
„Tut mir leid mein Schatz, das klappt nicht. Wir würden die ganze Zeit draußen im Regen sein und dann würde es nicht lange dauern bis auch die Regensachen komplett durchnässt wären. Ganz zu schweigen davon dass wir im Anschluss dann wohl alle krank im Bett liegen würden. Und Spaß macht Zoo im Regen auch keinen. Weder uns noch den Tieren. Nein, das machen wir nicht.“ Sagt Mama. Zack ist Isa`s Hoffnung wieder zunichte gemacht und die Tränchen kehren in ihre Augen zurück.
Doofer, doofer Regen!
Mama nimmt sie in den Arm und versucht sie zu trösten. Als Isa sich einigermaßen beruhigt hat geht Mama zurück zum Sofa und ihrem Buch. Isa dreht sich wieder dem Fenster zu und sieht raus.
Trip, Trop, Trip, Trop, Trip, Trop, … Der Regen will einfach kein Ende finden.
Isa beginnt leise vor sich hin zu singen:
„Grauer Regen geh weg, mit deiner langen Nase.
Liebe Sonne komm wieder, mit deinem Gefieder.“
Sie singt das Lied einige Male, aber natürlich hilft es nicht.
So langsam müssten die Pflanzen aber genug gegossen wurden sein. Denkt Isa bei sich. Sie sieht runter auf den Boden. Ja, eindeutig, es müsste nun mehr als reichen. Die Straßen und Wege sehen bereits aus wie eine riesen große Pfütze. Eher wie ein großer Fluss. Im Grunde, denkt Isa bei sich, könnten sie inzwischen draußen schwimmen gehen. Wasser genug ist auf jeden Fall da. Da spart man sich dann auch gleich den Besuch im Schwimmbad.
Sie grinst und fängt an zu kichern. Mit einem Mal sieht sie sich selbst draußen, im Badeanzug und in der riesen großen Pfütze planschen. Das Wasser spritzt und platscht, während sie in es hinein springt und hindurch läuft.
„Oh NEIN!“ Auf einmal schreit sie auf und drückt ihre Nase gegen die Fensterscheibe. Mama sieht erschrocken zu ihrer Tochter. „Was ist los?“ Fragt sie. „Mama, die Ente.“ Ruft Isa und drückt ihre Nase noch stärker gegen die Scheibe. Mama steht auf und stellt sich neben Isa. Sie sieht aus dem Fenster. „Ich sehe keine Ente.“ Sagt Mama und sieht Isa an. „Aber Mama.“ Sagt Isa aufgeregt. „Das Quietsche-Entchen. Erst hat es gegen den Tiger gekämpft und hätte auch fast gewonnen, aber dann hat er es in das Wasser geschubst. Aber es kann gar nicht schwimmen! Es ist noch ein Baby. …. Wir müssen es retten!“ Sagt sie und sieht dabei weiter aus dem Fenster.
Eine Weile schweigt Mama und sieht zusammen mit Isa aus dem Fenster.
„Mama. Es ertrinkt!“ Isa sieht ihre Mama abwartend und ungeduldig an.
„Oh, NEIN!“ Ruft Mama da auf einmal. „Du hast Recht!“ Sie sieht ihre Tochter erschrocken an. „Komm!“ Sagt sie und greift nach Isa`s Hand.
Gemeinsam rennen sie zum Kleiderschrank im Flur und Mama beginnt darin zu wühlen. Ein Kleidungsstück nach dem anderen holt sie heraus und lässt es durch die Luft fliegen. Regenhose, Regenjacke, Gummistiefel.
Während Mama noch mit Wühlen beschäftigt ist und weitere Kleidungsstücke aus dem Schrank holt, kommt Papa dazu. „Was ist denn hier los?“ Fragt er und sieht verwirrt auf die umherfliegenden Kleidungsstücke. „Wir müssen das Baby Quietsche-Entchen vorm Ertrinken retten.“ Sagt Isa und grinst ihren Papa an. „Das Was?“ – „Das Baby Quietsche-Entchen.“ Wiederholt Isa.
„Anziehen.“ Sagt Mama in dem Moment und Isa wendet sich von ihrem Papa ab. In Windeseile zieht sie sich ihre Regensachen an.
Mama hüpft unterdessen auf einem Bein und zieht sich die Gummistiefel an. „Tut mir leid Schatz. Wir haben es eilig. Erkläre ich dir später alles.“ Sie gibt Papa einen kleinen Kuss.
„Bist du fertig?“ Fragt Mama Isa. „JA!“ Sagt Isa und rennt zu Mama.
Die Tür schließt sich hinter den beiden und zurück bleibt Papa. „Ähhh….. ok.“ Er versteht gar nichts mehr.
Autor: Andrea Laukamp
——————— Fortsetzung Folgt ———————
Das Hörspiel zur Geschichte:
Hier geht es zu Teil 2 der Lese-Geschichte:
Regentag und Quietsche-Entchen (Teil 2)
Kann sein das sich in meine Geschichte der eine oder andere kleine Fehler eingeschlichen hat. Für den Fall das Dir ein solcher beim Lesen aufgefallen ist, darfst Du ihn gerne behalten. ;-)
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Mit Lieben Grüßen
Andrea