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Ein Frosch im Pfefferkuchen-Haus

Einleitung:

Buddy ist der kleine Kuschel-Frosch von Isa. Seit ihrem 1. Geburtstag sind sie ein unzertrennliches Team. Und sie haben bereits viele Abenteuer erlebt. Sie haben Hölen erforscht, Diebe gejagt, Prinzessinnen gerettet, … Die Liste ihrer Abenteuer ist lang und es kommen immer neue Abenteuer dazu.

Wann immer Buddy mit Isa unterwegs ist, seine Fliegen müssen immer mit. Denn man weiß ja nie wann er das nächste Mal wieder Hunger bekommt. Und Fliegen sind seine absolute Leibspeise.


Weihnachten steht vor der Tür und die letzten Vorbereitungen werden getroffen. Isa und Mama sind bereits seit Tagen in der Küche verschwunden und backen Pfefferkuchen-Häuschen. Dieses Jahr soll jeder aus der Familie eines geschenkt bekommen. Zudem sollen diese individuelle gefüllt werden. Der eine bekommt ein Haus voller Lakritzschnecken, der andere gefüllt mit Pralinen, … Es ist also viel zu tun und die Küche sieht aus wie ein Schlachtfeld. Papa traut sich schon seit langem nicht mehr in die Küche und macht einen großen Bogen darum. Sicher ist sicher. Findet er.


Buddy, der kleine Kuschel-Frosch, sieht dem Geschehen aus sicherer Entfernung zu. Er hat sich in einer Ecke neben der Küchen-Tür versteckt. Isa, seine beste und aller liebste Freundin sitzt auf der Arbeitsfläche in der Küche neben dem nun zu verzierenden Pfefferkuchen-Haus. Sie drückt alle möglichen Süßigkeiten auf den vorher aufgetragenen Zuckerguss.

„Süßigkeiten. Wieso müssen es Süßigkeiten sein?“ Buddy schüttelt den Kopf. „Das schmeckt doch gar nicht. Fliegen müssten sie auf die Häuser kleben. Ja, mit Fliegen würden die Häuschen etwas ganz feines und leckeres werden.“ Buddy`s Bauch beginnt zu knurren. Oh wie gerne würde er jetzt eine kleine Fliege essen. Oder vielleicht zwei. Oder noch besser drei.

Er greift in seine Tasche. „Quak“ natürlich sind sie mal wieder alle. Die Fliegen. Irgendwie sind sie immer alle wenn er welche essen möchte. Und das obwohl er seine Tasche täglich neu mit Fliegen füllt. „Ok, dann eben keine Fliegen“ Quakt er betrübt.

„Fertig.“ Sagt Mama. Buddy sieht wieder in die Küche. Mama stellt das letzte Häuschen zum trocknen an den Rand. „Danke für deine Hilfe meine Süße.“ Mama gibt Isa einen Kuss auf die Stirn. „Du kannst jetzt noch etwas spielen gehen, bevor es dann ins Bett geht. Ich räume hier noch auf.“ – „Ok.“ Isa springt auf und rennt aus der Küche.

Als sie an der Ecke vorbei läuft in der Buddy sich versteckt bleibt sie stehen. „Buddy. Was machst du denn hier?“ Sie hebt Buddy auf. „Ich habe euch zugesehen.“ Buddy klettert auf Isa`s Schulter. Das ist sein Lieblingsplatz. Da darf nur er sitzen. Gemeinsam gehen sie jetzt ins Kinderzimmer. „Wieso habt ihr kein Haus mit Fliegen gefüllt, oder zumindest mit Fliegen Verziert?“ Fragt er während Isa ihn wieder auf den Boden setzt. „Iiiii. Das ist doch ekelig. Das will niemand von uns essen!“ Isa kann Buddy`s Fliegen absolut nichts abgewinnen. Für sie sind Fliegen einfach nur eklig.

„Von wegen eklig. Süßigkeiten sind eklig!“ Sagt Buddy entschieden. Schon oft hat er Isa Fliegen von sich angeboten, aber die hat sie immer abgelehnt. Er hüpft in seine kleine Wohnung. Das ist eine Ecke im Kinderzimmer die Isa extra nur für ihn eingerichtet hat. Hier steht sein Bett, sein Kleiderschrank und das Beste und Wichtigste, seine Vorrats-Truhe. In der hat er seinen Fliegen-Vorrat. „Hier.“ Er hüpft zu Isa zurück und reicht ihr eine seiner schönsten Fliegen. „Mit Weißem-Schokoladen-Überzug.“ Isa sieht die Fliege in Buddy`s Hand angeekelt an. „Nein, Buddy. Ich will keine Fliege!“ – „Dann eben nicht.“ Buddy steckt sich die Fliege nun selbst in den Mund. Isa verzieht dabei das Gesicht.

„Wollen wir verstecken spielen?“ Fragt Isa Buddy nach einer Weile. „Ok. Aber du suchst zu erst.“ Antwortet dieser und sieht sich bereits im Zimmer nach einem geeigneten Versteck um. Dann beginnt Isa zu zählen und Buddy hüpft los.

Nachdem Isa und Buddy eine Weile im Zimmer gespielt haben kommt Mama ins Zimmer. „Meine Süße es wird Zeit für`s Bett. Räumst du bitte dein Zimmer auf und ziehst dich dann um?“ – „Ok.“ Isa steht auf und beginnt aufzuräumen.

Als Isa schließlich im Bett liegt und gemeinsam mit Buddy im Arm Mama`s Gute-Nacht-Geschichte lauscht, fallen ihr schon bald die Augen zu und sie verschwindet im Land der Träume. Es war ein langer und anstrengender Tag. Und morgen ist dann auch endlich Weihnachten. Sie kann es kaum noch abwarten und in ihrem Bauch kribbelt es vor lauter Vorfreude.

Mama legt das Buch aus der Hand, gibt Isa einen Kuss und legt Buddy in sein eigenes Bett. Dann macht sie das Licht aus und geht aus dem Zimmer. Hinter sich schließt sie die Tür. Nur ein kleiner Spalt bleibt offen, durch denn ein wenig Licht ins Kinderzimmer fällt.

Eine Weile ist es still im Kinderzimmer. Nur der leise und sanfte Atem von Isa ist zu hören. Dann öffnet Buddy seine Augen und sieht sich um. Isa rührt sich nicht mehr. Sie ist tief und fest eingeschlafen. „Sehr gut.“ Flüstert er. Er klettert aus dem Bett und hüpft vorsichtig und leise zur Tür. Er sieht durch den Spalt nach draußen. Mama und Papa scheinen auch ins Bett gegangen zu sein. Buddy kann niemanden mehr sehen und hören. „Ok. Los geht es.“ Er Atmet noch einmal tief ein, dann hüpft er raus in den Flur.

Immer wieder bleibt er stehen und lauscht. Lauscht in die Dunkelheit um sich zu vergewissern das alle schlafen und niemand ihn bei seinem Vorhaben stören kann. Alles bleibt Still.

Sein Weg führt ihn vorbei am Weihnachtsbaum der bereits prächtig geschmückt ist und darauf wartet dass die Geschenke unter ihn gestellt werden. Einen kurzen Moment bleibt Buddy stehen und betrachtet ihn. „Ein schöner Baum.“ Flüstert er und hüpft dann weiter in die Küche. Leise schließt er hinter sich die Tür. Er ist erleichtert das er von niemandem entdeckt wurde. Jetzt kann er sich entspannen und voll auf seine bevorstehende Aufgabe konzentrieren. Die Küche ist weit genug von den Schlafzimmern entfernt. Niemand wird ihn hier hören können.

Er klettert hoch zum Lichtschalter und macht das Licht an. „Mama hat wirklich gut aufgeräumt.“ Bemerkt Buddy. Von dem Chaos das noch vor einigen Stunden hier in der Küche geherrscht hat, ist nichts mehr zu sehen. Nun wird sich auch Papa wieder in die Küche trauen können. Dann springt er rüber zum Kühlschrank und öffnet ihn. Er hat Glück. Mama hat noch Pfefferkuchen-Teig übrig gelassen. „Perfekt!“

Er holt den Teig aus dem Kühlschrank und bringt ihn zur Arbeitsfläche. Dann hüpft er zum Schrank mit dem Mehl und allen anderen Zutaten die er jetzt braucht. Zum Glück hat er Isa und Mama in den letzten Tagen gut zugesehen und weiß genau was tun ist.

Buddy arbeitet hoch konzentriert. Er rollt den Teig aus. Sticht die benötigten Formen aus. Schiebt den fertig ausgestochenen Teig in den Offen und mischt anschließend mühsam den Zuckerguss an.

„Puh.“ Er wischt sich das Mehl und den Zuckerguss von der Stirn. Für einen kleinen Frosch wie ihn ist das Alles wirklich sehr schwer. Aber er macht fleißig weiter. Er ist noch lange nicht fertig. Morgen ist bereits Weihnachten und es ist noch so viel zu tun.

Nachdem er den Zuckerguss fertig hat hüpft er zurück zum Offen und sieht nach ob schon alles fertig ist. „Ja. Perfekt.“ Er öffnet den Backofen und holt ganz vorsichtig das Blech heraus. Schön vorsichtig. Schließlich will er sich nicht verbrennen und es soll auch nichts kaputt gehen.

Langsam, ganz langsam schaft er es das Blech aus dem Offen zu holen. „Das war anstrengend.“ Er muss eine Pause machen. Wenn er Isa nicht so sehr lieben würde, dann hätte er jetzt keine Lust mehr und würde aufhören und zurück ins Bett klettern. Aber Isa ist für ihn das Wichtigste auf der Welt und seine aller, aller liebste Freundin. Natürlich will auch er ihr etwas ganz Besonders morgen zu Weihnachten schenken.

Dann geht es weiter. Mit dem Zuckerguss klebt er ganz vorsichtig ein Teil an das andere. Dabei fällt er fast selbst in die Schüssel mit dem klebrigen Zuckerguss. „Das war knapp.“ Das wäre eine schöne Bescherung geworden. Ob er das je wieder sauber bekommen hätte? Dann wäre er zumindest fortan für Isa eine Art Zuckerguss-Lolli gewesen. Für einen Moment sieht er sich selbst mit weißem Zuckerguss-Überzug in Isas Hand die an ihm schleckt.

Er sieht auf die Uhr. „Oh, ich muss mich beeilen.“ Die Nacht ist fast vorbei und es dauert nicht mehr lange bis Isa aufwacht. „Jetzt aber schnell.“

Mit einem gekonnten Sprung landet er in der Schale mit den Süßigkeiten. Die Wände seines selbst gebackenen Pfefferkuchen-Hauses stehen. Nun geht es an die Verzierung.

Für einen Moment hält er in seiner Arbeit inne. „Ob ich eventuell eine kleine Fliege mit dazu tue?“ Er sieht in seine, neu mit Fliegen aufgefüllte Tasche und zählt. „1 … 2 … 3 … 4 … 5 … 6 … 7 … 8 … 9 … 10“ Er hat insgesamt 10 Fliegen. Vorsichtig nimmt er eine in die Hand und betrachtet sie. Oh, wie lecker sie doch aussieht. Und duften tut sie. Buddy könnte sie glatt auf der Stelle aufessen. Doch dann steckt er sie wieder zurück und schüttelt den Kopf. „Ne, lieber nicht.“ Er klebt die letzten Süßigkeiten fest.

Dann holt er etwas Alufolie und legt das Haus damit aus. Er will ja schließlich nicht dreckig werden.

Jetzt fehlt nur noch das Dach. Mühsam und recht umständlich setzt er sich in das Haus und klebt dann das Dach fest. Fertig.

Jetzt heißt es für ihn abwarten. Abwarten und hoffen das Mama ihn nach dem Aufstehen nicht entdeckt und ihn gemeinsam mit den anderen Häusern unter den Weihnachtsbaum stellt.

Eine Weile sieht Buddy aus dem Haus und wartet. „Ist irgendwie nicht so bequem.“ Er versucht sich zu bewegen. Wobei er jedoch an die Wände stößt und das Haus gefährlich wackelt. „Lieber nicht. Sonst bricht noch alles zusammen und die ganze Arbeit war umsonst.“

Als Mama schließlich aufgestanden ist und die letzten Pfefferkuchen-Häuser einpackt, ist Buddy schon längst eingeschlafen. Und so bekommt er nicht mit wie Mama auch sein Haus einpackt und unter den Weihnachtsbaum stellt.

Später am Abend, wenn es die Bescherung gibt, wird Isa große Augen machen. Mit Buddy in einem Pfefferkuchen-Haus rechnet diese sicher nicht. Doch bis dahin ist es noch etwas hin und so wird Buddy, wenn er aufgewacht ist, noch eine Weile warten müssen.
Autor: Andrea Laukamp

Das Hörspiel zur Geschichte (Teil 1):


Das Hörspiel zur Geschichte (Teil 2):


Kann sein das sich in meine Geschichte der eine oder andere kleine Fehler eingeschlichen hat. Für den Fall das Dir ein solcher beim Lesen aufgefallen ist, darfst Du ihn gerne behalten. ;-)

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Mit Lieben Grüßen

Andrea

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