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Fliegen-Expedition (Teil 5)

Für Kinder ab: ca. 6/7 Jahre


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„Schatz.“ Mama war neben Papa getreten und legte ihm sanft die Hand auf den Arm. Eine Weile waren sie alle schweigend den Gang entlang gegangen, der sich wie eine Schlange unter der Erde lang zog. Hier und da waren sie stehen geblieben und hatten in die Dunkelheit gehorcht. Immer darauf achtend das sie nicht erneut in eine versteckte Falle tapten.

Buddy hatte in all der Zeit still und in sich gekehrt auf Isas Schulter gesessen und nichts mehr gesagt. Betrübt ließ er seinen Kopf hängen.

„Schatz.“ Mama flüsterte. „Was ist?“ Fragte Papa und drehte sich zu ihr um. „Ich glaube meine Taschenlampe geht bald aus.“, ihr Blick war vielsagend. Papa schwieg. Ihm gingen viele Gedanken durch den Kopf. Er fragte sich wie er seine Familie und sich heile wieder aus diesem Labyrinth und der Dunkelheit heraus bekommen sollte. Am liebsten hätte er sich jetzt selbst in den Hintern gebissen. Hätte er doch nur auf sein Bauchgefühl gehört und sich gar nicht erst auf diese Expedition eingelassen. „Wir schaffen das schon“, sagte er in ruhigem Ton zu Mama. Auch wenn er keine Ahnung hatte wie sie es schaffen sollten, irgendwie würde er sie alle hier schon heile wieder raus bekommen.

Isa, die mitbekommen hatte was Mama gesagt hatte, schwieg. Auch ihr war inzwischen kräftig die Lust an dieser Expedition vergangen und sie wollte einfach nur noch nach Hause. Und auch wenn sie es Buddy so nicht sagen wollte, war sie enttäuscht von ihm. Als seine Beste Freundin hätte er wenigstens ihr von den Fallen erzählen können. Immerhin sagten sie sich sonst auch immer alles. Es machte sie wütend und traurig, dass Buddy ihr nicht vertraut hatte. So ging sie schweigend den dunklen Gang entlang und spielte bereits seit geraumer Zeit mit dem Ding in ihrer Tasche. Irgendwie hatte es etwas tröstendes für sie. Zeit sich das Ding richtig anzusehen, hatte sie noch keine gehabt und ihre Neugier was sie da eigentlich im Spalt gefunden hatte wuchs stetig an.

„Stop“ Papa und Mama waren stehen geblieben und so blieb auch Isa stehen. Vor ihnen mündete der Gang abermals in eine Kammer von der aus wieder verschiedene Wege in unterschiedliche Richtungen führten. Im Gegensatz zu der vorherigen Kammer jedoch, war diese drei Mal so groß und es gab insgesamt 5 Wege die zur Auswahl standen.

„Buddy“ Papas Ton war kühl. Buddy schluckte schwer und kletterte dann auf Isas ausgestreckte Hand. Isa setzte ihn vorsichtig auf den Boden damit Buddy zu Papa hüpfen konnte. Papa bot ihm dieses Mal nicht seine Hand an um ihn anschließend auf seine Schulter zu heben, sondern sah ihn lediglich an und wartete darauf das Buddy ihm sagte wo es als nächstes lang ging. „Einen Moment.“, quakte Buddy und fing an in seinem Buch zu blättern. Seine Bewegungen waren hektisch und man sah ihm die Anspannung an. Auch Mama und Papa waren angespannt. Sie erinnerten sich noch gut daran was beim letzten Mal passiert war und sie fürchteten wieder in eine Falle zu tapen.

Dieses Mal war Buddy sich seiner Sache sicher. Er sah nur ganz kurz auf die Karte und hob dann wieder seinen Kopf. „Wir müssen da lang.“, sagte er mit fester Stimme und zeigte mit dem Finger auf einen der Wege. Die Frage ob Buddy sich sicher sei, sparte Papa sich. Anhand Buddys entschlossenen Blicks war zu sehen das die Frage überflüssig war.

„Ich gehe vor. Bleibt ihr hinter mir.“, Papa trat vorsichtig in den Gang hinein. Dabei achtete er dieses Mal ganz genau auf den Boden und die Stellen wo er hin trat. Das letzte Mal hatte ihn gelehrt vorsichtiger zu sein. Unbewusst hielten sie alle vier den Atem an.

Als Papa den ersten Schritt in den Gang getan hatte und nichts passiert war, tat er einen weiteren, dann noch einen. Nichts geschah. Kein Grollen und Donnern ertönte. Der Boden unter ihren Füßen begann nicht zu beben. Und auch sonst tat sich nichts.

Erleichtert atmeten sie alle durch. Buddy schien den richtigen Weg gewählt zu haben. „Ihr könnt kommen.“, sagte Papa und winkte Isa, Mama und Buddy mit einer Handbewegung zu sich. Sie traten zu ihm in den Gang und waren erleichtert als auch bei ihnen nichts geschah. So setzten sie ihren Weg weiter fort und folgten erneut den Windungen des neuen Ganges.

Die Minuten verstrichen und die Taschenlampe von Mama fing an zu flackern. Das Licht wurde schwächer und schwächer und mit einem Mal war es aus. Nun schien nur noch das Licht der Taschenlampen von Isa, Buddy und Papa. Sie setzten ihren Weg weiter fort und Mama steckte ihre Taschenlampe zurück in ihren Rucksack. Keiner von ihnen sprach ein Wort. Sie nahmen es schweigend hin und hofften das wenigstens die Taschenlampen der anderen lang genug leuchteten. So lange bis sie einen Weg raus aus diesem unterirdischen Labyrinth gefunden hatten.

„Wir werden einen Weg hier raus finden.“, sagte Papa, der Mama eine Hand auf die Schulter gelegt hatte. Mama atmete tief durch. „Ich hoffe du hast Recht.“, sagte sie und streichelte dann Isa über den Kopf. „Ich hoffe du hast Recht.“, murmelte sie leise als sie schweigend den Gang weiter gingen.

Circa 10 Minuten später gab auch Buddys Taschenlampe seinen Geist auf und so blieben ihnen lediglich zwei Taschenlampen übrig. „Wir sollten eine der beiden noch verbleibenden Taschenlampen aus machen.“, sagte Mama. „Damit wir nicht beide gleichzeitig verbrauchen.“, Papa nickte, machte seine aus und steckte sie in seine Jacken-Tasche. Das Licht das ihnen jetzt noch blieb war das von Isas Taschenlampe. Alleine schien es sehr schwach und die Dunkelheit umgab die 4 Abenteurer nun stärker als je zuvor.

Sie rückten näher zusammen. „Hier Papa.“, sagte Isa und reichte ihrem Papa ihre Taschenlampe. „Danke meine Süße.“, sagte Papa und gab Isa einen Kuss auf die Stirn. Da er allen voran ging, machte es Sinn das er die Taschenlampe bekam, hatte Isa für sich entschieden. Nachdem sie ihrem Papa die Lampe gegeben hatte streckte sie ihre Arme ihrer Mama entgegen und dieses nahm sie auf den Arm. Isa kuschelte sich eng an sie. „Mama?“, Isa sah ihre Mama an. „Werden wir es hier wieder raus schaffen?“ Mama schwieg und ihr Blick war ins Leere gerichtet. „Sag die Wahrheit.“, riss Isa ihre Mama aus deren Gedanken. Mama sah Isa liebevoll ins Gesicht. „Ich weiß es nicht meine Süße. Ich hoffe es.“

Autor: Andrea Laukamp

— Fortsetzung folgt —

 


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Kann sein das sich in meine Geschichte der eine oder andere kleine Fehler eingeschlichen hat. Für den Fall das Dir ein solcher beim Lesen aufgefallen ist, darfst Du ihn gerne behalten. ;-)

 

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Mit Lieben Grüßen

Andrea

 

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