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Fliegen-Expedition (Teil 6)

Für Kinder ab: ca. 6/7


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Sie wussten nicht wie lange sie jetzt schon unterwegs waren. Ihnen taten die Füße weh und Papa hatte Isa auf seinen Rücken genommen und trug sie Huckepack. Isa hatten die Füße so sehr geschmerzt das sie nicht auch nur einen Schritt noch hatte weiter gehen können. Tapfer hatte sie durchgehalten und kein Wort gesagt, doch irgendwann hatte auch das nicht mehr geholfen. Nun schmiegte sie sich an Papas Rücken und genoss es ihre gequälten Füsse erst einmal nicht mehr bewegen zu müssen.  „Wenn ich größer wäre, würde ich dich tragen.“, hatte Buddy gesagt. Manches Mal fand er es einfach nicht schön so klein zu sein. „Ist schon ok.“, Isa tätschelte seinen Kopf und Buddy verkroch sich in Isas Kapuze.

Das Licht der Taschenlampe, die Papa in der Hand hielt, war inzwischen schwächer geworden und es war nur noch eine Frage von Minuten bis ihr Licht ebenfalls aus ging.

Kurz bevor das Licht der Taschenlampe erlosch sah Isa eine Veränderung des Ganges vor ihnen. „Papa, Mama seht mal, der Gang wird breiter.“, mit diesen Worten ging auch diese Taschenlampe aus.

Für einen kurzen Moment waren sie alle in der Finsternis verschwunden. Alles um sie herum war schwarz und sie konnten nicht einmal ihre Hand vor ihren Augen erkennen. Dann drang der schwache Lichtschein der letzten Taschenlampe durch die Dunkelheit und spendete ihnen wieder etwas Licht. Papa hatte seine Taschenlampe, die er in seine Jacken-Tasche gesteckt hatte hervor geholt und an gemacht. „Es wird eng für uns.“, sagte er an Mama gewandt und auch wenn sowohl Mama als auch Papa versuchten ihre Angst zu verbergen, stand ihnen diese in die Augen geschrieben.

Im Licht der Taschenlampe sahen nun auch die anderen was Isa zuvor gesehen hatte. Der Gang in dem sie sich befanden wurde breiter. „Eventuell haben wir Glück und wir sind kurz vor dem Ausgang.“, sagte Papa hoffnungsvoll. Schnellen Schrittes folgten sie dem Gang. Er wurde breiter und breiter und war schließlich so breit das sie alle gut neben einander her gehen konnten.

„Da vorne!“, hallte Buddys Stimme mit einem Mal durch den Gang. Er zeigte mit seiner Hand vor sie. „Ja, ich sehe es auch.“, entgegnete Isa während sie auf Papas Rücken begann unruhig zu werden. „Schneller Papa.“, wies sie ihn an.

Der Gang mündete in eine große steinerne Halle. Im schwachen Licht der Taschenlampe sahen sie große Frosch Staturen. Papa leuchtete mit der Lampe hoch zur Decke. Die Halle war sehr hoch und das schwache Licht erreichte die Höhe der Decke nicht. Langsam schritten sie die Halle ab und versuchten sich so gut es ging einen Eindruck von der Halle in der sie sich befanden zu machen. Doch diese war so groß und weitläufig das es ihnen schwer viel im matten Licht herauszufinden ob und wo es weitere Gänge gab.

„Eine Sackgasse.“, stellte Papa, nachdem sie sich eine Weile umgesehen hatten fest. „So wie es aussieht gibt es hier keinen Ausweg aus Labyrinth.“. Er atmete tief durch und dachte über ihre weiteren Schritte nach. „Wir sollten lieber zurück gehen und kucken ob einer der anderen Gänge vorher uns nach draußen führt. Viel Zeit haben wir nicht mehr. Wir müssen uns beeilen!“ Mit diesen Worten wandten sie sich wieder dem Gang zu aus dem sie gekommen waren.

„Schatz.“, erklang Mamas Stimme zaghaft. „Wo ist der Gang aus dem wir gekommen sind?“ Sie sah sich suchend um. Papa leuchtete mit der Taschenlampe in die Richtung aus der sie gekommen waren. Doch auch er konnte ihn nicht sehen. „Da.“, quakte Buddy und wies in die Richtung in der er den Gang gesehen hatte. „Komisch.“, sprach Papa nachdenklich. „Ich bin mir sicher das er eben noch wo anders gewesen ist.“ Er zuckte mit den Achseln und ging gemeinsam mit Mama, Isa und Buddy in Richtung Gang.

Kurz bevor sie ihn erreicht hatten flackerte die Taschenlampe und das Licht war für einen Moment weg. Dann war es wieder da, doch der Gang der eben noch vor ihnen gewesen war, war verschwunden und anstelle dessen war eine steinerne Wand getreten. „Was zur ….“, Papa starte die Wand vor ihnen an. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung begann er die Wände der Halle mit der Taschenlampe abzusuchen. „Da vorne.“, erklang nun Mamas Stimme. Sie zeigte auf eine Stelle die auf der anderen Seite der Halle zu sehen war. „Da ist ein Gang.“

Erneut setzten sie sich in Bewegung und gingen rüber auf die andere Seite, hin zu dem Gang den Mama entdeckt hatte. Als sie schon fast da waren begann die Taschenlampe erneut zu flackern und das Licht erlosch wieder für einen kurzen Moment. Als es wieder an ging war auch dieser Gang verschwunden und sie standen erneut vor einer steinernen Wand. „Was ist hier los?“, Mama sah sich in der Halle um. „Da vorne ist ein Gang.“ Mamas Stimme war hektisch und leicht panisch. „Schnell beeilen wir uns!“ Gemeinsam rannten sie so schnell sie konnten zu dem Gang. Doch kurz davor flackerte die Taschenlampe abermals und sie standen vor einer Wand. „Verflucht!“, Papa schlug mit seiner Faust gegen die Wand.

„Was machen wir jetzt?“, Isa saß noch immer auf Papas Rücken und sah zu ihrer Mama. „Ok, lasst uns nachdenken.“ Gemeinsam gingen sie in die Mitte der Halle. Hier befand sich eine kleine Erhöhung zu der drei Stufen hinauf führten. Papa ließ Isa von seinem Rücken gleiten und gemeinsam setzten sie sich auf die Stufen. „Wartet hier. Ich muss mir alles in Ruhe ansehen.“, sagte er an Mama und Isa gewand und begann dann sich von ihnen zu entfernen und die Wände abzuleuchten. „Habt ihr Hunger?“, fragte Mama Isa und Buddy und öffnete den Reißverschluss ihres Rucksacks. Sie holte die Brotdosen, die Isa und Buddy an diesem morgen mit den Broten gefüllt hatten, heraus und reichte sie den beiden. Schweigend griff Isa nach einem der Brote und biss gedankenversunken in es hinein. „Für mich kein Brot. Ich esse lieber eine Fliege.“, sagte Buddy und holte dann aus seinem Rucksack seine Proviant-Fliegen.

Während Papa von einer Seite der Halle zur anderen wanderte saßen Mama, Isa und Buddy auf den Stufen, aßen und beobachteten schweigend jede seiner Bewegungen. Nach einer Weile kam Papa zu ihnen und setzte sich ebenfalls hin. „So wie es aussieht gibt es hier nur einen Gang nach draußen. Aber dieser wandert und verschwindet immer kurz bevor man ihn betreten kann.“, er sah zu Buddy. „Buddy, hast du hier evtl. eine Information zu in deinem Buch die uns weiterhelfen kann?“ Buddy kramte das Buch aus seinem Rucksack hervor und Papa leuchtete ihm mit der Taschenlampe, damit er auch genug erkennen konnte.

Buddys Blick wanderte zwischen den Stein-Frosch-Staturen hin und her. Es waren insgesamt vier an der Zahl. Sie standen um die Erhebung, zu der die Treppe auf der sie saßen führte, herum und ihr Blick schien in die Mitte gerichtet zu sein. In der Mitte selbst stand ein großer Stein, der einen Riss durch seine Mitte hatte und ihn so in zwei Hälften geteilt hatte. Buddy stand auf und hüpfte zu dem Stein hin. „Kann mich einer von euch hier bitte einmal rauf heben?“, fragte er und sah zu den anderen, die noch immer auf der Treppe saßen. „Warte ich helfe dir.“, antwortete Isa. Sie lief zu ihm und hob ihn auf den Stein. „Hier ist eine Einkerbung und Worte sind eingemeißelt.“, sagte er und sah sich dann die Worte an.

„Was steht da?“, erklang Papas Stimme kurze Zeit später neben Buddy. Papa war aufgestanden und zu ihm gegangen. „Hier steht:

In der Dunkelheit verblasst das Licht.
Es verläuft sich und du findest es nicht.
Jeder Gang ist weit und lang, und Gefahren stecken überall.
Zeit vergeht mit jedem Schritt. 
Doch das Geheimnis findest du nicht.

Nur wer tapfer ist und rein,
kann den Schlüssen finden und ist frei.

Alle anderen die müssen bleiben
und für immer hier verweilen.

Es tut mir leid. Mehr steht hier nicht.“ Buddy hatte vorgelesen was auf dem Stein geschrieben stand und sah nun schweigend den Stein an. „Na herrlich, damit können wir nichts anfangen.“, sagte Papa und sah ebenso wie Buddy den Stein schweigend an.

Isa, die die ganze Zeit ebenfalls am Stein gestanden hatte sah sich nun die Einbuchtung neben den geschriebenen Worten an. Sie wusste nicht woher aber irgendwie kam ihr die Form davon bekannt vor. Sie versuchte sich zu erinnern woher sie diese kannte, doch sie kam einfach nicht darauf. Mit ihren Fingern nestelte sie an ihrer Tasche und spielte abermals mit dem Ding das sie einige Zeit zuvor gefunden hatte herum. Mit einem Seufzer ließ sie sich neben dem Stein auf den Boden sinken und lehnte sich gegen ihn. Während Buddy und Papa versuchten einen Sinn hinter den geschriebenen Worten zu finden, holte sie das Ding aus ihrer Tasche und sah es sich zum aller ersten Mal an.

Autor: Andrea Laukamp

— Fortsetzung folgt —


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Kann sein das sich in meine Geschichte der eine oder andere kleine Fehler eingeschlichen hat. Für den Fall das Dir ein solcher beim Lesen aufgefallen ist, darfst Du ihn gerne behalten. ;-)

 

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Mit Lieben Grüßen

Andrea

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